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15.11.2024

Nie wieder ist jetzt! Gegen das Vergessen - für die Menschlichkeit

Am 14.11.24 wurde das GZH zum größten Klassenzimmer Deutschlands, als sich hier 1500 Schülerinnen und Schüler versammelten um Frau Eva Herb zu hören, die den Holocaust überlebt hatte. Die 94 Jahre alte Dame, die fließend Deutsch spricht, erzählt aus ihrem Leben als wohl behütetes Kind, bevor die Nazis ihr Leben zerstörten. Sie lebte in der Tschechoslowakei als sie nach Theresienstadt deportiert wurde. Schon zuvor wurde der jüdischen Familie alles weggenommen, was wie an Wertvollem besaß, das Auto, der Schmuck sogar ihr Kanarienvogel. Im Ghetto herrschte Hunger, doch sie mussten in der Landwirtschaft arbeiten, so konnten sie noch ein paar Nahrungsmitteln ins Ghetto schmuggeln. Frau Erben ist die letzte lebende Person auf der Welt,  die Adolf Eichmann, einen grausamen SS-Offiziere und Organisator des Holocaust  selber gesehen hat. Später kam die Familie nach Auschwitz. Sie beschreibt, wie verzweifelt die Menschen hier waren. Von den 50.000 Kindern aus Theresienstadt haben ca. 100 überlebt. Sie erzählt aber auch von einem deutschen Offizier in Auschwitz, der ihr Schuhe gekauft hat als sie keine hatte. Nicht alle Deutschen waren Mörder. Auf einem Todesmarsch, wo die Mutter starb, konnte sie sich verstecken und wurde nicht gefunden. Drei Tage lief sie alleine weiter bis sie ohnmächtig wurde und von  einer Familie gefunden wurde, die sie rettete und wieder aufpäppelte. So hat sie überlebt. 

Eine beeindruckende Frau, ein schreckliches Schicksal - die anwesenden Jugendlichen bekundeten durch ein Meer an Handylichtern ihren Respekt und Dank. Hoffentlich haben viele der 1500 jungen Menschen verstanden, dass auch sie die Verantwortung dafür tragen, dass so etwas nie wieder passiert.